Foto von einem Monster das im Nebel steht

Das Ungeheuer

Ein Monster versteckt sich in der Dunkelheit und lauert dir auf. Es wartet nur auf den richtigen Moment, um dich zu erschrecken. Beim Gedanken daran stellen sich die Haare in deinem Nacken auf und kalter Schweiß bildet sich auf deinen Handflächen. Manchmal ist es, als würde das kleine unsichtbare Monster auf deinen Schultern sitzen und du fühlst dich wie gelähmt.

Sie kann für jeden ein bisschen anders aussehen, aber jeder kennt sie und wurde schon einmal von ihr überfallen – die Angst. Wie eine Schreckgestalt überkommt sie dich in Momenten, in denen du sie gar nicht erwartest. Manche Menschen leiden so sehr unter ihr, dass ihr tägliches Leben von ihr beeinträchtigt wird. In diesem Fall taucht die Angst in eigentlich ungefährlichen Situationen auf. Sie redet dir ein, es könnte jederzeit etwas Schlimmes passieren oder lässt Dinge schrecklicher aussehen, als sie sind. Ein Ungeheuer, das zerstören kann – es hat aber nur so viel Macht, wie du ihm gibst.

Wahrscheinlich neigst du erst mal dazu, vor dem Ungeheuer der Angst wegzulaufen. Dieses Monster ist auf den ersten Blick unbesiegbar und viel größer und stärker als du selbst, daher bleibt dir nur noch die Flucht. Du meidest vielleicht angstauslösende Situationen, so gut es geht. Das ist auf Dauer jedoch nicht die beste Lösung, denn du kannst solchen Situationen nicht immer aus dem Weg gehen. Letztendlich überfällt dich die Angst doch und es fühlt sich an, als würde sie dich regelrecht auffressen.

Das Ungeheuer kann nur dann kleiner werden und an Schrecken verlieren, wenn du dich ihm stellst. Unter einem Ungeheuer versteht man ein der menschlichen Vorstellung entsprungenes Wesen. So ähnlich ist die Angst nichts Greifbares oder Gegenständliches. Also ist es doch möglich, sie zu beeinflussen und Kontrolle zurückzugewinnen. Statt vor den gefürchteten Situationen wegzulaufen, wäre es gut, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Dabei reicht es für den Anfang völlig aus, sich schrittweise heranzutasten und das Ungeheuer von Näherem zu betrachten. Vielleicht nimmst du dann Foto von einer Hand in der Dunkelheit wahr, dass es doch gar nicht so schrecklich ist, wie es in deiner Vorstellung aussah. Sobald du vor dem Ungeheuer standhältst, wird es merken, dass es dich nicht mehr einschüchtern kann. Dann wird es immer kleiner, bis es schließlich ganz harmlos aussieht und dir nichts mehr antun kann. Das heißt: Traust du dich trotz der Angst in gefürchteten Situationen zu bleiben, wirst du bald merken, dass sie nachlässt. Wenn du das öfter tust, wird die Angst gar nicht erst so groß, wie sie es am Anfang war – egal, wie sehr sie versucht, dir Schrecken einzujagen.